Şirince, ein malerisches Dorf in der Nähe von Selçuk, bewahrt den Charme und die Architektur eines authentischen griechischen Dorfes mit seinen charakteristischen weißen Hauswänden und roten Dächern. Trotz seines Status als denkmalgeschütztes Dorf hat die Eingemeindung zu Izmir dazu geführt, dass der Denkmalschutz zunehmend in den Hintergrund rückt, da neue Bauvorhaben wie in einer Stadt realisiert werden können. Diese Entwicklung bedroht den einzigartigen Charakter von Şirince.

Als beliebtes Ziel für Ausflügler und Kreuzfahrtpassagiere erlebt Şirince, besonders in den Sommermonaten, einen enormen Touristenandrang. Das Dorf, gelegen an einem steilen Berghang mit engen Gassen, lässt sich am besten zu Fuß erkunden und bietet einen authentischen Einblick in die traditionelle Architektur und Lebensweise.

Şirince ist auch bekannt für seine Weinbautradition, die auf die griechischen Ursprünge seiner ehemaligen Bewohner zurückgeht. Obwohl hier früher Hauswein produziert wurde, begann der Wandel zur modernen Weinproduktion erst 1999 durch das Engagement des deutschen Winzers Helmut Kraus. Heutzutage wird in Şirince selbst kein Wein mehr hergestellt; der verkaufte Wein stammt aus anderen Regionen, was jedoch die Beliebtheit des Dorfes bei Touristen nicht schmälert.

Ende 2012 erlangte Şirince kurzzeitig weltweite Aufmerksamkeit, als einige Menschen glaubten, das Dorf würde aufgrund der Marienverehrung und „positiver Energien“ als einer der wenigen Orte das Ende des Maya-Kalenders und damit verbundene apokalyptische Ereignisse überstehen. Diese kuriose Vorhersage zog zahlreiche Besucher an, was das Dorf für kurze Zeit in den Mittelpunkt internationaler Aufmerksamkeit rückte.