Das als Haus der Mutter Maria bekannte historische Wohnhaus befindet sich im antiken Ephesus und ist heute ein bedeutender Wallfahrtsort, etwa sieben Kilometer außerhalb des modernen Selçuks. Gelegen auf dem malerischen Nachtigallenberg, ist dieser Ort umgeben von einer Aura der Geschichte und Spiritualität.

Die Bedeutung dieses Ortes wurde durch die Visionen der Anna Katharina Emmerick, einer mystischen Nonne, verstärkt. Ihre Beschreibungen von Marias letzter Wohnstätte und Grabstätte führten 1891 zu einer gezielten Suche und Entdeckung der Ruinen, die den Visionen verblüffend ähnelten. Der Fundort, nahe der Marienkirche, stützt die Theorie, dass Maria, die Mutter Jesu, ihre letzten Tage in diesem Steinhaus verbrachte.

Seit 1986 ist das Haus der Mutter Maria offiziell ein Wallfahrtsort. Gemäß der Anordnung von Papst Pius X. können Pilger, die diesen heiligen Ort besuchen, vollständige Vergebung ihrer Sünden erfahren. Die Bedeutung dieses Hauses erstreckt sich über die Grenzen des Christentums hinaus und findet auch im Islam Anerkennung. Muslime ehren hier die Mutter des Propheten Isa ibn Maryam. Jährlich wird zu Mariä Himmelfahrt ein Gedenkgottesdienst in den Ruinen dieses geschichtsträchtigen Hauses abgehalten, das sowohl für Christen als auch für Muslime eine tiefe spirituelle Bedeutung hat.